Aromapflege: wirkt sie wirklich?

aromapflege

Aromapflege ist ein sehr weites Feld: es gibt kaum ein Gebiet oder eine Krankheit zu dem es nicht ein passendes ätherisches Öl bzw eine Ölmischung gibt. Sogar für den Haushalt (z.B für ein Spülmittel) gibt es Rezepte und bestimmte Öle. 

Und so viele Öle es gibt, so viele Meinungen gibt es dazu. Die einen schwören darauf, andere halten es für sehr entbehrlich. 

 

Aromatherapie – Aromapflege: Was ist der Unterschied? 

Aromatherapie bezieht sich auf konkrete medizinische Probleme, die mit Hilfe von ätherischen Ölen (Ölmischungen) geheilt, gelindert werden sollen bzw denen vorgebeugt werden soll. Ein klassisches Beispiel dafür ist die Wundbehandlung mit ätherischen Ölen. Inzwischen gibt es immer mehr ÄrztInnen, die Aromatherapie unterstützen und die Anwendung befürworten und gut mit der Pflege zusammenarbeiten. 

Aromapflege bezieht sich auf Gesundheit, Wohlbefinden und „Schönheitspflege“. Darunter fallen Ölmischungen für Massage, zum Einschmieren nach dem Duschen, etc. Auch hier ist eine genaue Kenntnis der Wirkung der verschiedenen Öle wichtig. 

 

Wirkt Aromatherapie/Aromapflege wirklich? 

Kurz gesagt: Ja. Wenn man weiss was man tut, sprich eine Ausbildung hat bzw sich intensiv damit beschäftigt. 

Ich habe im Rahmen meiner Diplomausbildung auch die Aromatherapie-Ausbildung gemacht und nachher jahrelang auf einer Station gearbeitet, die mit Aromatherapie gearbeitet hat. Natürlich nicht ohne vorher die Zustimmung der PatientInnen einzuholen. 

Einer meiner Highlights ist immer die Abheilung von chronischen Wunden (z.B. Ulc.cruris). Natürlich heilen die auch mit den herkömmlichen Behandlungsmethoden aber es gibt eben auch Patienten, die gerne eine ganzheitliche bzw komplementärmedizinische Behandlung möchten. Und ich habe durchaus den Eindruck, dass es mit den ätherischen Ölen etwas schneller zur Abheilung kommt. 

Es gibt die ausschliessliche Therapie, die begleitende und die prophylaktische Therapie

 

Wie funktioniert das mit den Ölen? 

ätherische Öle wirken zweifach: olfaktorisch (über das Riechen) oder über die Haut im Rahmen biochemischer Prozesse. 

Wir wissen: Gerüche sind sehr stark mit Erinnerungen behaftet und wir wissen im Bruchteil einer Sekunde was ein bestimmter Geruch für uns bedeutet. So funktioniert das auch bei der Aromatherapie und Aromapflege. 

Der Geruch gelangt in Sekundenbruchteilen über die Nase ins Mittel- und Zwischenhirn und aktiviert dort Areale. Das vegetative Nervensystem leitet dann die Informationen in sämtliche Organsysteme. Klingt kompliziert, ist auch so. 

Die Wirkstoffe werden auch über die Haut aufgenommen und wirken dort, wo sie appliziert werden. Unterstützt wird das dann wieder über den Geruchssinn, der zusätzlich den Geruch der Öle ans Gehirn weiterleiten. 

 

Ein wenig Geschichte..

Aromatherapie hat eine sehr lange Tradition und ist nicht eine Modeerscheinung der Gegenwart. 

Schon vor mehr als 2000 Jahren kannte man die Dampfdestillation, die eine Anwendung von ätherischen Ölen möglich macht. In fast allen Hochkulturen haben Ärzte damit gearbeitet. Ätherische Öle waren immer schon kostbar und relativ teuer. Die alte ägyptische Hochkultur verwendete z.B. das Zedernöl, das bis heute eines der vielen ätherischen Öle ist was zur Anwendung kommt. 

Auch die heilige Hildegard von Bingen wusste um die Wirkung der ätherischen Öle und wandte sie an. 

Man kann die Verwendung durch alle Jahrhunderte (Paracelsus verwendete sie genauso ) bis in die Gegenwart verfolgen: heute werden sie vor allem zur Parfumherstellung genutzt. 

Fast alle von uns benutzen Parfum – und daher ätherische Öle! 

 

Was auch immer jeder von uns davon halten mag, eines ist jedenfalls unbestritten: die Öle riechen einfach wunderbar! Und ein guter, angenehmer Duft macht ja auch glücklich!