KOMPLEMENTÄRE SCHMERZTHERAPIE

Was ist komplementäre Schmerztherapie?

kurz gesagt: nicht-medikamentöse Schmerztherapie. 

Das heißt dass zur Schmerzlinderung keine Medikamente jeglicher Form zum Einsatz kommen sondern alternative Therapien. Vieles aus der komplementären Pflege kann auch zur Schmerztherapie verwendet werden. 

In der von der Pharmaindustrie geprägten Krankenhauslandschaft werden nicht-medikamentöse Maßnahmen eher stiefmütterlich behandelt und nicht gefördert. Daher ist diese Form der Schmerztherapie auf Stationen eher weniger zu finden – dafür ist sie eine wunderbare Möglichkeit in der Hauskrankenpflege. 

Die beste Behandlung von Schmerzen erfordert immer eine interdisziplinäre Zusammenarbeit. Es sollen eben nicht nur Medikamente zum Einsatz kommen – aber auch nicht nur die nicht-medikamentösen Maßnahmen. Die Mischung machts – das eine sollte das andere nicht ausschließen und sich gegenseitig sinnvoll ergänzen.

Ein wichtiger Aspekt für eine gute  Schmerztherapie ist es darüber hinaus, den Menschen als Ganzes zu sehen und ihn nicht auf seine Krankheit oder das Symptom Schmerz zu reduzieren. Schmerz ist immer ein Symptom – keine Ursache. Wichtig ist daher auch immer zu schauen, was die Ursache ist (falls noch keine Diagnose vorhanden). 

Natürlich braucht man dazu eine gute Schmerzanamnese und eine passende Schmerzmessung. Auch die Unterscheidung, ob ein akutes oder chronisches Schmerzgeschehen vorliegt, spielt bei der Auswahl eines geeigneten Therapieverfahrenes eine Rolle, da chronische Schmerzen eher mit multimodalen Konzepten behandelt werden. Bei akuten Schmerzen kann man je nach Problematik durchaus auch nur komplementäre Schmerztherapie anwenden. 

ARTEN / METHODEN DER KOMPLEMENTÄREN SCHMERZTHERAPIE:

  • Wärme und Kälte
  • Haltung und Gesprächsstrategien
  • Taping
  • Schmerzreduzierende Lagerungen und Mobilisation
  • Kombination verschiedener nicht-medikamentöser Anwendungen

Schmerzmanagement: 5 Tipps für pflegende Angehörige

  1. Zeit nehmen: Nehmen Sie sich Zeit für Ihren pflegebedürftigen Angehörigen! Zeit ist ein ganz wesentlicher Faktor im Schmerzmanagement!  Fragen Sie nach Schmerzen und sorgen Sie auch dafür, dass er die Medikamente zur richtigen Zeit, in der richtigen Dosierung und der richtigen Applikationsart erhält – sofern Sie dafür zuständig sind. Wenn nicht, sorgen Sie dafür dass jemand Geschulter für die Medikamenten-Gabe sorgt.
  2. Ablenkung ermöglichen:  Bei leichten Schmerzen wirkt manchmal schon etwas Ablenkung (Handarbeit, Fernsehen, Vorlesen etc.) schmerzreduzierend. Auch bei stärkeren Schmerzen kann Ablenkung zumindest eine Milderung bringen bzw die Psyche entlasten.
  3. Angehörigen ernst nehmen: Seien Sie offen für Schmerzäußerungen und nehmen Sie sie auf jeden Fall ernst: Schmerz ist das, was der Patient als solchen empfindet! 
  4. Bestärken Sie den Pflegebedürftigen: Bleiben Sie gelassen, wenn starke schmerzstillende Medikamente verordnet werden – bestärken Sie Ihren Pflegebedürftigen darin, dass solche Medikamente notwendig sind und die Verordnung sorgfältig abgewogen wird. Bieten Sie gleichzeitig auch komplementäre Schmerztherapien an! 
  5. Schmerzskalen kennen: Machen Sie sich mit Schmerzskalen vertraut und wenden Sie sie an, wenn Ihr pflegebedürftiger Angehöriger sich nicht mehr äußern kann.